Frauen, die ihre Abtreibung bereuen und ihr Kind vermissen, tun das oft im Stillen. Wir zerren deshalb auch nicht viele ihrer Geschichten in die Öffentlichkeit. Der Verein Rahel e.V. hat uns aber die Erlaubnis gegeben, Gedichte und Gedanken von Frauen und Männern zu teilen, die sie in dem Heft „Erfahrungen nach Abtreibung“ anonym veröffentlicht haben.
Heute beenden wir diese Serie mit einem Gedicht, das für die Mutter in einem positiven Gefühl der Vergebung und des Friedens endet.
Triggerwarnung.
Gedenken an mein Kind
Ich schließe meine Augen und seh‘ dich vor mir stehn
ich versuch dir mein Tun zu erklären
doch alle Worte mit dem Winde verwehn,
ich seh deine großen Augen
den weit geöffneten Mund
du stehst vor mir auf dem Boden ohne Grund.
Meine Hände wollen nach dir greifen
doch bewegen kann ich sie nicht,
denn ich sehe das Entsetzen auf deinem kleinen Gesicht.
Ich wollte doch nur leben
glücklich mit mir allein
nun hatte ich das Ersehnte
konnte trotzdem nicht glücklich sein.
Der Gott der dich mir anvertraute
kannte mein großes Ich
trotzdem hat er dich mir gegeben
doch ich, ich wollte dich nicht.
Man sagt die Zeit heilt Wunden,
doch geheilt werde ich wohl nie
hab die Wunden zugebunden
doch trotzdem spüre ich sie.
Nun ist schon einige Zeit vergangen und
Schmerzen sind noch da
doch die Wunden werden geheilt
durch Jesu Sterben auf Golgatha.
Meine Schuld hat er mir vergeben
und ich weiß, dass auch du mir vergibst.
Frieden haben wir beide gefunden
denn wir werden beide geliebt.
Anonyme Verfasserin, Rahel e.V.
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