Frauen, die ihre Abtreibung bereuen und ihr Kind vermissen, tun das oft im Stillen. Wir zerren deshalb auch nicht viele ihrer Geschichten in die Öffentlichkeit. Der Verein Rahel e.V. hat uns aber die Erlaubnis gegeben, Gedichte und Gedanken von Frauen und Männern zu teilen, die sie in dem Heft „Erfahrungen nach Abtreibung“ anonym veröffentlicht haben.
Häufig wird davon ausgegangen, dass viele Frauen keine Beschwerden nach ihrer Abtreibung erleben, wenn sie sich bewusst dafür entschieden haben. Doch die Realität zeigt, dass der Abbruch einer Schwangerschaft, der einem entstandenen Leben ein Ende setzt, bei vielen Betroffenen etwas hinterlässt. Wir haben auf unserem Blog bereits über das sgn. “Post Abortion Syndrom” berichtet, also wie nach Abtreibung Posttraumatische Belastungsstörungen auslgeöst werden können (vgl. Dr. med. Angelika Pokropp-Hippen, Ärzte für das Leben e.V.).
Bei diesem Thema steht frau schließlich vor mindestens zwei Entscheidungsebenen:
1. Trage ich die Verantwortung für das wachsende Kind in mir und besitzt es bereits eine unantastbare Würde? – Das kann sie auf ethischer Basis persönlich anerkennen, auch wenn es vor dem Gesetz noch nicht so ist.
2. Will und kann ich das Risiko eingehen, dass mich dieser Abbruch seelisch oder körperlich – egal zu welchem Zeitpunkt – belastet? Ist diese Entscheidung wirklich „für“ mich als Frau oder wird sie mir langfristig zum Gegenspieler?
Insofern spielt in solch eine Situation die Selbstfürsorge auf eine ganz andere Weise hinein als man im ersten Moment denken würde und auch das persönliche Wertesystem wird hinterfragt. In dem ganzen Thema ist uns ein Gedanke sehr wichtig: Wenn wir Frauen zum Leben ermutigen, dann wollen wir auch Hilfe anbieten.
Bitte wende dich bei Fragen an KALEB e.V.
Triggerwarnung.
Mein Kind
Ich suche Dich, mein Kind
in jeder kleinen Blume
in jedem Sonnenstrahl
in jedem Windhauch
Ich suche Dich
in jedem Kinderlachen
in jedem Kerzenlicht
in jedem Traum vom Glück
Ich suche Dich, mein Kind
Ich habe Dich verloren
habe Dich abgestoßen,
Dein zartes Leben zerstört,
habe Deinen Schrei nach Liebe nicht vernommen
Du fehlst mir so sehr
vergib mir, mein Kind
Anonyme Verfasserin, Rahel e.V.
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