Die Pläne der Ampel-Regierung sind bekannt: Abtreibungen sollen weiter erleichtert, möglichst aus dem Strafrecht entfernt werden. In diesem Zusammenhang haben wir bei KALEBs schon mehrfach den Hinweis bekommen, dass die Rede von PAS (Post Abortion Syndrom) unwissenschaftlich sei, da erwiesen sei, dass Abtreibungen an sich keinerlei seelische Probleme auslösen. Falls einzelne Frauen darunter leiden, dann gäbe es immer mehrere Gründe dafür.
In diesem Zusammenhang wird gern die “Turnaway”-Studie zitiert, die zu dem Ergebnis kommt, dass fünf Jahre nach einer Abtreibung bei den Frauen die Erleichterung überwiegt. Allerdings haben Prof. Dr. Paul Cullen und Alexandra Linder in einer Untersuchung die enormen Defizite bezüglich der wissenschaftlichen Standards der Studie offengelegt. Sie weisen u.a. darauf hin, dass “…trotz (eines) finanziellen Anreizes … nach drei Jahren (nur) noch 27 Prozent der ursprünglich angesprochenen Frauen an der Studie teil(nahmen… Am Ende der Nachbeobachtungszeit von fünf Jahren waren es nur noch achtzehn Prozent.” Cullen und Linder weisen darauf hin, dass aus der Unfallforschung bekannt ist, “dass gerade Menschen, die an den psychischen Folgen eines Ereignisses leiden, ihre (weitere) Teilnahme an Studien eher verweigern, weil dadurch die Erinnerung an die belastende Situation wieder wach wird.” Daher ist das Fazit der Autorinnen der Turnaway-Studie – dass “während eines Zeitraums von drei Jahren die überwiegende Mehrheit der Frauen das Gefühl hatte, dass eine Abtreibung für sie die richtige Entscheidung war“ („the overwhelming majority of women felt that termination was the right decision for them over three years.“)” keinesfalls fundiert.
Auf ein weiteres interessantes Ergebnis der “Turnaway”-Studie, das bei deren Veröffentlichung in keiner der zahlreichen Pressemitteilungen zitiert worden sei, weist IMABE-Direktorin Susanne Kummer hin: “96% Prozent jener Frauen, die aufgrund der Überschreitung der Schwangerschaftswochenfrist von den Kliniken abgewiesen wurden und ihr Kind letztlich zur Welt brachten, waren nach fünf Jahren froh darüber und bedauerten nicht, dass das Kind lebt und nicht abgetrieben wurde.”