Viele Jahre habe ich mich über die Lieder vom “süßen Jesulein” geärgert, denn Jesus, der Retter der Welt, liegt längst nicht mehr in der Krippe. Er starb am Kreuz einen schrecklichen Tod, ist auferstanden und verdient heute Respekt und Gehorsam, denn er wird als König wiederkommen und uns zur Rechenschaft ziehen. – So weit, so gut und richtig. Doch dass es bei Weihnachten um ein Baby geht, ist mir in den letzten Jahren auf neue Weise wichtig geworden.
Denn in unserer Zeit hat sich die Rede von “reproduktiven Rechten” breit gemacht. Als ob ich Leben einfordern könnte, als ob man es bestellen, machen, kaufen könnte. Nein, Leben ist Geschenk! Und jedem Kind ist eine Zuhause zu wünschen, wo Vater und Mutter sich das lebenslange Treueversprechen gegeben haben. Alle Jahre wieder erinnert uns Gott mit seinem Weihnachtsgeschenk an diese Basics menschlichen Lebens. Ob wir es in diesem Jahr verstehen?
… dass jede Empfängnis der Beginn eines einzigartigen menschlichen Lebens ist …
… dass echte Männlichkeit sich gerade in verantwortungsvollem Verzicht zeigt wie bei Josef, von dem es heißt “er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar” …
… dass angesichts einer Geburt alle Politik und jeder Standesdünkel vor der Tür bleiben müssen. Die Würde des Menschen, die wir gerade an einem neugeborenen Baby studieren können, ist unantastbar!
… dass nur der Himmel unserem Leben Verankerung geben kann. An der Krippe beten Hirten und Weise, Sünder und Fromme, Arme und Reiche …
In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern ein gesegnetes Christfest!