Im Januar 2020 wird Albrecht Weißbach als neuer Geschäftsführer für KALEB seine Arbeit aufnehmen. Bei unserem Kooperationsseminar war er dabei und konnte schon etwas “KALEB-Luft” schnuppern. Hier seine Eindrücke:
Zurück zu den Wurzeln oder eher „Auf zu neuen Ufern!“ – welches Thema könnte besser passen, wenn man als neuer Geschäftsführer nach dem Potential und den Herausforderungen der KALEB-Bewegung fragt, die in der Vergangenheit viel Segen in unsere Welt gebracht hat. So bin ich voller Neugier und positiver Erwartungen an den traditionsreichen Ort Bad Blankenburg gefahren und wurde nicht enttäuscht. Insgesamt 60 Teilnehmer aus Ost und West waren dabei, viele von ihnen zum ersten Mal.
Am Donnerstagabend hatten wir Dr. Reinhard Schink, den neuen Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, zu Gast. Er erzählte einiges zu seiner eigenen Person, zu den Herausforderungen unserer Zeit – „Wir wollen heute selbst entscheiden, selbst Gott sein“ – und warb um eine „Allianz für das Leben“, die sich nicht durch christliche Schubladen blockieren lässt, sondern zu neuen Ufern aufbricht. Dafür gab er uns 1.Petr.3,15f mit auf den Weg : „Seid immer bereit, Rede und Antwort zu stehen von der Hoffnung, die in euch ist.“ Wir sollen also vor niemandem zurückweichen, denn Christus allein ist der Herr. Andererseits ist ein respektvolles Auftreten wichtig, denn auch Jesus wollte nicht Diskussionen gewinnen, sondern Herzen.
Mit Mechthild Löhr referierte eine glühende Lebensschützerin, die sich in der politischen Diskussion bestens auskennt, dabei aber den Kontakt zu den Betroffenen nicht verloren hat. Sie verwies u.a. darauf, dass sich in unserer Gesellschaft die Einstellung zum Kind verändert: Während früher ein Kind als unverfügbares Geschenk betrachtet wurde, „geht es heute um ein Produkt und die Frau wird zur Leistungserbringerin“. Daher verstärkt sich der Gedanke der Qualitätssicherung. Interessanterweise zeigt die neue Shell-Jugend-Studie eine hohe Wertschätzung der Familie. Unter den 20jährigen positionieren sich immerhin 40% gegen Abtreibung, 40% dafür und 20% sind unentschieden.
Interessant war die Frage nach der neuen Juristengeneration in unserem Land. Jonathan Maczkowski, ein Jurastudent aus den KALEB-Reihen präsentierte uns die Ergebnisse einer eigenen Umfrage unter Mitstudenten bezüglich der Einstellungen zum Lebensrecht.
Sandra Sinder tauchte mit uns in die psychotherapeutischen Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation im Kontext der Schwangerenberatung ein, schulte unseren Blick für die wahren „Bedürfnisse“ der Menschen und betonte „Beziehung kommt vor Inhalt“.
Mit Theresa Theuke hatten wir eine junge Mitarbeiterin der Stiftung „Ja zum Leben“ eingeladen, die uns vom reichen Erfahrungsschatz und neuen Akzentsetzungen dieser Stiftung berichtete. Dabei unterstrich sie, dass aus unseren Reihen gern Unterstützungsanträge für innovative Projekte gestellt werden können.
Die Wurzel unseres Tuns bei KALEB war sehr praktisch spürbar in jedem Gebet und Bibelwort, das im Plenum gesprochen wurde, bei den Morgenandachten, im persönlichen Austausch des Glaubens. Pfarrer Appel vertiefte dies mit biblischen Betrachtungen, bei denen er dem menschlichen Erfolgsmodell den biblischen Weg der Frucht gegenüber stellt, die gerade durch Sterben hindurch nur reifen kann (Weizenkorn, Kreuz).
Besonders wichtig, gerade für mich als Neuling in der Runde, war der Potpourri der vielfältigen Berichte aus Regionalgruppen und (teils eigenständiger) Initiativen. Dabei war für mich sowohl die Bandbreite des praktischen Tuns wie auch die einheitliche Motivation durch die Menschenfreundlichkeit unseres Gottes beeindruckend.
Albrecht Weißbach